2 Euro Gemeinschaftsmünzen
Schon zwei Jahre nach der Einführung von Euromünzen hat die EU den Mitgliedsländern 2004 erlaubt eigene 2 Euro Sondermünzen auszugeben. Die Wertseite dieser Münzen ist identisch zu den gewöhnlichen 2 Euro Stücken, hingegen sich die Bildseiten je nach Ausgabeanlass unterscheiden. Pro Jahr darf jedes Euroland eine dieser nationalen 2 Euro Sondermünzen herausgeben.
Wenige Jahre später, konkret 2007, erschien erstmals eine sogenannte 2 Euro Gemeinschaftsmünze (oder auch: Gemeinschaftsausgabe). Diese gehört ebenso zur Gruppe der 2 Euro Sondermünzen, jedoch gibt es für diesen Typus ein weiteres Alleinstellungsmerkmal. Die Besonderheit der Gemeinschaftsmünze besteht - die Bezeichnung lässt es bereits vermuten - in der gemeinsamen Ausgabe aller Euroländer.
Gemeinsame Ausgabe: Was bedeutet das konkret? Die 2 Euro Gemeinschaftsmünzen erscheinen ausschließlich zu Jubiläen, welche in Tradition der Europäischen Union stehen. Für die Ausgabeländer wird jedoch nicht nur ein einheitliches Thema festgelegt. Auch das Motiv für die Gemeinschaftsausgabe ist auf den Münzen der Euroländer identisch. Lediglich anhand der individuellen Länderbezeichnungen bzw. unterschiedlichen "Übersetzungen" von Umschriften lassen sich die Münzen dem Ausgabeland zuordnen.
Im Folgenden finden Sie Informationen zu den bisher erschienenen 2 Euro Gemeinschaftsmünzen und den zugehörigen Motiven:
2007: 50 Jahre Römische Verträge
Von Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und den Niederlanden wurden am 25. März 1957 in Rom die Römischen Verträge unterzeichnet, welche einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur Europäischen bedeuteten. 50 Jahre später gab das Jubiläum Anlass zur Ausgabe der ersten 2 Euro Gemeinschaftsmünze.
Das Motiv zeigt den Römischen Vertrag, unterzeichnet von den sechs zuvor genannten Gründungsstaaten. Im Hintergrund ist das sternenförmige Mosaik des Kapitolplatzes der italienischen Hauptstadt und damaligen Unterzeichnungsortes Rom zu sehen. Die Umschrift "Römische Verträge - 50 Jahre - Europa" ist ebenso in der nationalen Landessprache geprägt wie die Staatsbezeichnung.
2009: 10 Jahre Wirtschafts- und Währungsunion
Die zweite Gemeinschaftsausgabe erschien 2009 anlässlich des 10-jährigen Bestehens der Wirtschafts- und Währungsunion. Gemeinläufig wird das Thema auch als "10 Jahre Euro" bezeichnet, was hin und wieder allerdings für Verwirrung sorgt, da wir bekanntlich erst seit 2002 mit dem Euro bezahlen und nicht schon seit 1999. Jedoch wurde der Euro - für weite Teile der Bevölkerung weitestgehend unbemerkt - schon 1999 als Buchgeld eingeführt.
Über das Motiv der WWU-Münze durften die Bürger Europas erstmals in einer Online-Abstimmung entscheiden. Insgesamt 141.675 Menschen nutzen damals diese Chance und wählten das mittlerweile berühmte "Strichmännchen". Ein Votum, welches nicht bei allen Sammlern auf Gegenliebe gestoßen ist. Die primitive Gestaltung des Motivs soll den Weg vom Tauschhandel bis zur gemeinsamen Wirtschafts- und Währungsunion aufweisen.
2012: 10 Jahre Euro-Bargeld
Drei Jahre nach der Gedenkmünze zum Euro-Buchgeld, gibt es 2012 die Ausgabe zum 10-jährigen Jubiläum des Euro-Bargeldes, welches 2002 in zwölf Ländern und drei Kleinstaaten eingeführt wurde. Auch bei der 2 Euro Münze "10 Jahre Euro-Bargeld" durften wieder die Bürger über das Motiv abstimmen. Zur Auswahl standen diesmal allerdings Entwürfe, die zuvor ebenfalls von EU-Bürgern in einem freien Designwettbewerb eingesendet wurden.
Knapp gewonnen hat zufälligerweise aber ein Wettbewerbsbeitrag von einem professionellen Münzdesigner. Der Österreicher Helmut Andexlinger arbeitet hauptberuflich für die Münze Österreich und zeichnet sich dort unter anderem mitverantwortlich für die optisch herausragenden Gedenkmünzen des Landes.
Auf seinem Entwurf ist eine Weltkugel in Verbindung mit dem Euro-Symbol zu sehen. Das Motiv soll die Bedeutung des Euros im Alltag der Menschen (dargestellt durch die winkende Familie), im Handel (Schiff), der Industrie (Fabrik) und der Energie (Windkrafträder) symbolisieren.
